Maßgeschneiderte ERP-Softwarelösung für die Baubranche
Die Baubranche ist eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsbereiche der Welt. Bauinvestitionen machen etwa 6% des globalen BIP aus. Jährlich gibt die Bauindustrie mehr als 10 Billionen Dollar für Bauprodukte und -dienstleistungen aus. Nach Schätzungen von Globalnewswire steigen die Ausgaben bis 2029 auf 17.247,96 Milliarden US-Dollar. Eine solche Wachstumsrate geht jedoch auch mit einer Reihe von Herausforderungen einher. Strenge Budgetkontrolle, die Einhaltung von Projektfristen und ein zuverlässiges Verwaltungsmanagement sind zwingend notwendig, denn die Betriebskosten können sich schnell summieren. Es gilt, ihre Bauvorhaben schnell, solide und zukunftssicher umzusetzen. Ein ERP-System hilft Ihnen dabei, den Überblick über komplexe Bauvorhaben zu behalten. Heutzutage ist ein maßgeschneidertes ERP-System ein Muss für die moderne Bauindustrie. Rationalisieren Sie die Bauprozesse mit vollständig integrierbaren Modulen, die zu Ihren Geschäftsanforderungen passen. Bewältigen Sie die spezifischen Herausforderungen der Baubranche mit einer branchenspezifischen Softwarelösung, die Prozesse transparent abbildet und Ihre Effizienz steigert.
In diesem Blog beantworten wir Ihnen die folgenden Fragen:
- Was versteht man unter einem ERP-System für die Baubranche?
- Was sind die typischen Herausforderungen in der Bauindustrie?
- Wie löst eine branchenspezifische ERP-Software diese Herausforderungen?
- Wie wählt man die beste ERP-Software für die Baubranche aus?
- Welche 5 branchenspezifischen ERP-Systeme sind überzeugend?
Was versteht man unter einem ERP-System für die Baubranche?
Ein auf die Bauindustrie ausgerichtetes ERP-System ist eine speziell entwickelte Software, die Bauunternehmen ein branchenspezifisches Verwaltungsmanagement bietet. Dazu gehören die digitale Prozessoptimierung und die Verwaltung aller Geschäftsabläufe von der Bauvorbereitung bis zur Fertigstellung. Diese Lösungen wurden speziell für die Komplexität von Bauprozessen entwickelt, bei denen ein detaillierter Einblick in den Projektstatus unumgänglich ist. Durch die Bereitstellung einer zentralen Datenbank zur Verwaltung aller betrieblichen, geschäftlichen und projektbezogenen Daten können ERP-Lösungen bei der effizienten Verwaltung aller baubezogenen Aktivitäten unterstützen. Hierzu zählen beispielsweise die Finanz- und Personalplanung, die Lagerverwaltung und andere Planungsaktivitäten. Mit einer ERP-Lösung können Sie Daten auf eine Art und Weise auswerten, die mit separaten Systemen einfach nicht möglich ist. Mit moderner, digitaler Technologie setzen Sie neue Maßstäbe in der Baubranche.
Was sind die typischen Herausforderungen in der Bauindustrie?
Will man ein Bauvorhaben erfolgreich innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens beenden, gibt es eine Reihe von Herausforderungen zu überwinden. Die vier häufigsten Probleme beschreiben wir im Folgenden:
1. Längere Laufzeiten
Die Durchlaufzeit ist die Zeitspanne, die vom Beginn eines Projekts bis zu seiner Fertigstellung vergeht. Im Baugewerbe sind längere Laufzeiten bei Projekten keine Seltenheit. Dadurch erhöht sich für die Unternehmen das Risiko geringerer Gewinnspannen oder erheblicher Verluste bedingt durch eine Zunahme der Arbeitskosten. Außerdem sinkt die Kundenzufriedenheit aufgrund von Terminüberschreitungen.
2. Kostenüberschreitungen
Eine unvorhergesehene Änderung des Projektbudgets, die die Gesamtkosten des Projekts in die Höhe treibt, wird als Kostenüberschreitung bezeichnet. Einem McKinsey-Bericht zufolge kommt es bei 98 % der großen Bauprojekte zu Kostenüberschreitungen von mehr als 30 %.
3. Ungenaue Daten und Berichte
Bauunternehmen stellen häufig Ungenauigkeiten in den Datensätzen von Geräten oder Materialien fest. Die Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen und dem benötigten Lagerbestand kann genauso problematisch sein wie der Zugriff auf ungenaue, unzureichende oder redundante Daten. In einer Umfrage von Autodesk und FMI gab etwa die Hälfte der Befragten an, dass „schlechte“ Projektdaten bei jeder dritten Projektentscheidung negativen Auswirkungen hat.
4. Mangel an effizienter Kommunikation
In der Baubranche ist ein effektiver Informationsaustausch für den Erfolg eines Projekts von entscheidender Bedeutung. Die Projektbeteiligten und Auftragnehmer arbeiten während der gesamten Bauphase von verschiedenen Standorten aus.Dabei entstehen oft Kommunikationslücke zwischen den Mitarbeitenden im Büro und auf der Baustelle, was wiederum zu Komplikationen bei der Umsetzung vor Ort nach sich zieht.
Wie löst eine branchenspezifische ERP-Software diese Probleme?
Branchenspezifische ERP-Systeme können den Problemen wirksam entgegenwirken, indem sie Folgendes bieten:
1. Datengestützte Projektplanung
Das gesamte Netzwerk von Datenquellen eines Bauunternehmens kann durch ein ERP-System konsolidiert werden. Die Unternehmen können die Daten besser und effizienter für die Projektplanung nutzen. Dazu gehört unter anderem eine umfassende Kostenplanung, eine zuverlässige Kalkulation der Arbeitsbedarfe, der benötigten Materialien und Werkzeuge sowie der geschätzten Gewinne. Die datengestützte Planung hilft bei der Identifizierung von Risiken und Engpässen schon in der Startphase des Projekts und trägt so zur Verkürzung der Durchlaufzeit bei.
2. Kostenabschätzung und -minimierung
Ein ERP-System für den Bausektor kalkuliert die Prozesskosten, beginnend bei eine genaue Schätzung von Rohstoffen, Design, Arbeit und Projektzeiten. Diese Kalkulationen sind die Grundlage für eine solide Gewinn- und Verlustberechnung. So werden Prozesse der Projektverwaltung optimiert und die Zeit- und Budgetplanung zukünftige Projekte wird zuverlässiger.
3. Digiale Projektverwaltung
Mit Hilfe eines ERP-Systems können Bauunternehmen verschiedene Projekte gleichzeitig in Echtzeit verwalten. ERP-Anwendungen ermöglichen auch eine Projektoptimierung, indem sie die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit und am richtigen Ort identifizieren und einsetzen.
4. Workflow- und Prozessanpassungen
Eine robuste ERP-Software für das Bauwesen ermöglicht es Ihnen, von Anfang an passgenaue Arbeitsabläufe und Prozesse zu erstellen. Sie können die Reihenfolge festlegen, in der Daten oder Berichte abteilungsübergreifend gesendet werden. Dies vereinfacht nicht nur die Kommunikation, sondern verbessert auch die Prozesseffizienz und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren.
5. Datensicherheit
Die ERP-Software verfügt über eine zentrale Datenbank, die den Datenaustausch rationalisiert. Funktionen wie Datensicherungen und Serverschutz gewährleisten einen sicheren Datenfluss.
6. Verbesserte Kommunikation und Kollaboration
Eine durchgängige, effiziente Kommunikation und zielgerichteter Informationsaustausch sind die Grundlage einer erfolgreichen Prozessverwaltung in der Baubranche. Eine ERP-Software unterstützt eine nahtlose Kommunikation, fördert eine enge Zusammenarbeit und den Informationsaustausch aller Beteiligten in Echtzeit. Somit können jederzeit fundierte Entscheidungen getroffen werden. Auf diese Weise steigern Sie die Projekteffizienz zuverlässig.
7. Förderung von Innovation und Wachstum
ERP-Systeme für das Baugewerbe bieten eine hervorragende Plattform für die Kombination modernster Anwendungen, externer Systeme und bewährter ERP-Implementierungspraktiken in einer einzigen integrierten Lösung. Darüber hinaus ist das ERP-System skalierbar, um sich flexible an verändernde Geschäftsanforderungen des Unternehmens anzupassen. So sind Anpassungen an das Geschäftsvolumen, die Projektkomplexität und die Rentabilität des Bauunternehmens jederzeit möglich.
Wie wählt man die beste ERP-Software für die Baubranche aus?
Ein ERP-System muss perfekt zu Ihren Geschäftsprozessen passen und diese dazu auch noch verbessern. Unternehmen sollten deshalb eine solche Softwarelösung wählen, die neben einem branchenspezifischen Komplettpaket als Basis auch noch moderne, innovative Zusatzmodule anbieten, die sie dabei unterstützen, wettbewerbsfähig zu bleiben und erfolgreich zu agieren. Diese zusätzlichen Geschäftsmodule sind oft entscheidend, wenn es darum geht, weitere komplexe Aufgaben rund um das Bauprojekt zu bewältigen. Dazu gehören beispielsweise die Verwaltung aller mechanischen Komponenten, die das Bauvorhaben betreffen, das Projektmanagement, das Kommunikationsmanagement zwischen allen Partnern und Beteiligten, die Erstellung von Vorabrechnungen und vieles mehr. Im Folgenden finden Sie eine Liste der wichtigsten ERP-Module, auf die Sie bei der Auswahl eines ERP-Systems für Ihr Bauunternehmen achten sollten:
1. Projekt- und Produktionsmanagement
Das Projektmanagement-Modul hilft bei der Verwaltung aller wichtigen Projektdetails, wie z. B. der Verwaltung von Lieferungen, Arbeitskräften, Geräten und Maschinen, Subunternehmern und der Überwachung des Projektfortschritts. Ziel des Produktionsmanagements ist es, die Effektivität des Unternehmens beim Einsatz der verschiedenen Ressourcen, einschließlich der Rohstoffe, zu verbessern. Dabei kommt es vorrangig darauf an, dass die Ressourcen zum geplanten Zeitpunkt am richtigen Ort sind.
2. Lieferkettenmanagement
Eine der wichtigsten Komponenten eines ERP für die Bauindustrie ist das Supply Chain Management. Es bietet eine End-to-End-Lösung für die Verwaltung Ihrer Lieferanten, Subunternehmer und der gesamten Lieferkette.
3. Inventar- und Anlagenverwaltung
Mit der Bestandsverwaltung der ERP-Software erhalten Sie Einblick in Ihre Ressourcenmengen und -kosten. Dies hilft Ihnen, die Materialbedarfsplanung (MRP) zu verbessern, einen besseren Überblick über die Unternehmensfinanzen zu gewinnen, Ausgaben zu senken und intelligente Entscheidungen zu treffen. Das Modul für die Anlagenverwaltung eines ERP-Systems konzentriert sich auf die Verwaltung des Anlagevermögens (die in Ihren Bauprojekten verwendete Ausrüstung). Mit Hilfe dieses Moduls können Sie die Lagerbestände und den Standort der Anlagen nachvollziehen. Außerdem erhalten Sie eine Benachrichtigung, wenn der Garantiezeitraum für bestimmte Geräte abläuft oder eine Wartung ansteht.
4. Vertragsabrechnung
Das Modul Vertragsabrechnung ermöglicht Ihnen die Verwaltung von Abrechnungskonten sortiert nach Kunden oder Projekten. Es enthält Funktionalitäten, die es Ihnen ermöglichen, Ihre Einnahmen, Verbindlichkeiten und Forderungen nachzuvollziehen und in zwei Bereiche zu kategorisieren: nach abgeschlossenen Bauphasen oder Projekten.
5. Umweltbilanzierung
Mit Hilfe dieses Moduls können Sie die allgemein anerkannten Umweltvorschriften und -richtlinien für Abfall-, Wasser- und Luftemissionen einhalten und erfüllen die Nachhaltigkeitsstandards.
6. Kundenbeziehungsmanagement (CRM)
Mit dem Modul Kundenbeziehungsmanagement verfolgen Sie einen strategischen Ansatz, um die Interaktion und Beziehung zu Ihren Kunden systematisch zu verwalten. Sie benötigen nur ein System, mit dem Sie eingehende Anfragen, Kostenvoranschläge, den Angebotsstatus und die Kundeninteraktionen im Blick behalten. So können Sie die Zusammenarbeit mit Ihren Kunden, Subunternehmern und Lieferanten effizienter gestalten und langfristige Geschäftsbeziehungen aufbauen und sichern.
7. Finanzmanagement und Buchhaltung
Das Finanzverwaltungsmodul unterstützt Sie bei der Budgetierung und Rechnungsprüfung. Ihre Finanzdaten sind jederzeit transparent und abrufbar. Für einen guten Überblick können Sie auf monatliche, vierteljährliche und jährliche Finanzdaten zugreifen. Das Buchhaltungsmodul bietet einen Überblick über Projekte, Finanzen, Bestände, Kundenkonten und andere geschäftsbezogene Prozesse.
8. Berichterstattung
Das Modul zur Berichterstattung liefert umfassende Echtzeitberichte, die Entscheidungsprozesse verbessern. Darüber hinaus bietet es eine Reihe von Analysewerkzeugen, die über den Cashflow und die Bilanz hinausgehen. Erkennen Sie die Auswirkungen von Marktschwankungen und erhalten Sie ein detailliertes Bild darüber, wie “gesund” das Unternehmen ist.
9. Workflow-Verwaltung
Unternehmen können ihre Arbeitsabläufe und Genehmigungsprozesse mithilfe der ERP-Workflow-Module gestalten und verändern. Dieses Modul unterstützt Unternehmen dabei, ihre Arbeitsabläufe über verschiedene Standorte hinweg zu verwalten und dabei interne und externe Vorschriften einzuhalten.
Welche 5 branchenspezifischen ERP-Systeme sind überzeugend?
Sobald Sie von den Vorteilen eines ERP-Systems für Ihr Bauunternehmen überzeugt sind, besteht der nächste Schritt darin, unter den vielen Anbietern die für Sie passgenaue Lösung auszuwählen. Um Ihnen die Suche zu erleichtern, haben wir auf der Grundlage unserer Marktstudie eine Liste der besten ERP-Lösungen für das Bauwesen erstellt:
1. Acumatica
Die Acumatica Software für den Wohnungs- und Gewerbebau bietet Anwendern eine einfache, cloudbasierte Lösung, um Projekte im Zeitplan zu halten und das Wachstum voranzutreiben, indem sichergestellt wird, dass Manager, Subunternehmer, Aufsichtspersonen und Verbraucher alle synchronisiert sind. Darüber hinaus gibt es robuste Finanzberichte, Arbeitskostenabrechnungen, integrierte Gehaltsabrechnungen, Projektabrechnungen, Bestandsmanagement, Business Intelligence und andere Funktionen.
2. Epicor
Epicor for Construction and Engineering ist ein branchenspezifisches ERP-System, das sich nahtlos in Ihre bestehende IT-Infrastruktur integrieren lässt. Es unterstützt Unternehmen beispielsweise bei der Optimierung von Prozessen wie Bestands- und Personalverwaltung, Anlagenverwaltung, Projektkalkulation, Budgetplanung, Ressourcenplanung und Vertragsmanagement. EPICBuild von RheinBrücke ist ein maßgeschneidertes System für die Verwaltung aller Aspekte Ihres EPC-Unternehmens, von Subunternehmern bis hin zu Material-Outsourcing-Aufträgen, sowie für das Anlagenmanagement und die Verwaltung mobiler Anlagen und Außendienstmitarbeiter.
3. IFS
Die Produkte von IFS sind benutzerfreundlich, vielseitig und modular aufgebaut. Die Unternehmenssoftware von IFS umfasst CRM, SCM, PLM, EOI, Enterprise Asset Management und MRO-Funktionen. Bauunternehmen können IFS als projektbasiertes ERP-System einsetzen, um Zeitpläne funktionsübergreifend zu überwachen und zu entscheiden, Abteilungen zu integrieren und Ziele durch erhöhte Sichtbarkeit und Transparenz zu erreichen.
4. Oracle
Unternehmen können die Oracle Smart Construction Platform nutzen, um Projektteams zu vernetzen, Entscheidungsträger zu befähigen, Daten in wertvolle Erkenntnisse umzuwandeln, Ressourcen für eine effiziente Projektabwicklung zu koordinieren und Abläufe innerhalb der Lieferkette zu synchronisieren.
5. Sage
Bauunternehmen können Software wie Sage Intacct Construction, Sage 100, Sage 300, Sage ToolOps und Sage Estimating verwenden. Mit diesen Lösungen können Unternehmen ihre Außendiensttätigkeiten, das Finanzmanagement, die Buchhaltung, das Projektmanagement in der Bauvorbereitung, die Lohnbuchhaltung und andere Prozesse im Baugewerbe verbessern.
Schlussfolgerung
Technologie vereinfacht alles. Im Baugewerbe spielen ERP-Systeme eine besonders wichtige Rolle, da sie die komplexe Koordination von Projekten, Ressourcen und Finanzen erleichtern. 96 Prozent aller leitenden Angestellten im Bausektor unterstützen die Aussage, dass Technologie die Produktivität des Bauunternehmens steigert. Entscheiden Sie sich für koordinierte Bauabläufe, pünktliche Lieferungen, mehr Genauigkeit und Qualität.
Plant Ihr Unternehmen die Einführung einer ERP-Software für die Baubranche? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne.
